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Die Lunge

Die Funktion der Lunge in der östlichen Medizin: 

  •  Die Lunge beherrscht die Atmung und  die Bildung des Qi:

Die Lunge regiert die Atmung. Wir holen aus der Luft nicht nur den Sauerstoff sondern auch unsere Lebenskraft, das Qi. Die Lunge läßt uns reines Qi aus der Luft ein- und unreines Qi ausatmen. Ganz wichtig ist die Rolle der Lunge bei der Bildung des Qi. Die Milz nimmt die Nährstoffe (Gu Qi) aus dem Magen und sendet sie zur Lunge, wo sie sich mit reinen, aus der Luft eingeatmeten Qi vermischen und zu Zong Qi (das Grund Qi) werden. Wenn die Lungenfunktion harmonisch ist, ist die Atmung ruhig und gleichmäßig.

 

  • Die Lunge kontrolliert  die Funktion des Absteigens: 

Im Herbst lassen die Bäume Ihre Blätter fallen. Das Qi und die Säfte der Pflanzen ziehen sich nach innen und unten zurück. Die Lunge hat auch diese Fließrichtung. Die Lunge ist das höchste Zang (Yin Meridian) des Körpers, deswegen ist seine Funktion eine absteigende.  Die Lunge sendet das Qi zu den Nieren hinunter, wo es unten gehalten wird. Wenn die absteigende Funktion des Qi geschwächt ist, ist die Atmung ungesund, dies kann zu Beschwerden führen.

Die Nieren sorgen für die Aufnahme und die Aufrechterhaltung des Qi im unteren Bereich (Dantian). Es ist wichtig, dass die Lunge und die Nieren richtig zusammen arbeiten. Wenn das Nieren-Qi schwach ist und seine Empfangsfunktion beeinträchtigt ist, kann es das Qi nicht unten behalten. Das Qi wird bis zur Brust hochsteigen und die Funktion des Abstiegs der Lunge stören (Husten, Asthma, kurzer Atemzug …). 

  •  Die obere Wasserquelle:

Körpersäfte des Körpers entstehen bei der Nahrungsaufnahme durch die Milz. Die Milz sendet die reinen Körpersäfte in Form von Dampf zur Lunge. Die Lunge verteilt die entstehenden, leichten Körpersäfte in alle Körperteile, um die Muskeln und die Haut zu befeuchten. Die dickflüssigen Körpersäfte werden zu den Nieren abwärts geschickt.

  •  Das Wei Qi, Abwehr-Qi:

Unser Wei Qi zirkuliert in der Haut und zwischen den Fasern des Fleisches. Die Haut ist das Organ, welches uns mit der Umwelt verbindet und gleichzeitig von ihr trennt. Die Lunge ist das Zang, das am stärksten mit der Umwelt in Kontakt kommt. Es bietet als Schutzschild den Schutz des Körpers vor äußeren pathogenen Faktoren.

Die Lunge hält den Körper in einer gleichmäßigen Temperatur (Öffnen und Schließen der Hautporen) und schützt ihn vor Wind, Kälte, Hitze und Feuchtigkeit. Wenn das Lungen-Qi schwach ist, lässt es die äußeren bösartigen Einflüsse durch die Haut in unseren Körper eindringen und wir "erkälten" uns zum Beispiel. Dieser Schutz manifestiert sich auch auf psychologischer Ebene in der Fähigkeit, mit externen Elementen, die uns angreifen, umzugehen. 

Die Lunge kontrolliert die Funktion der Schweißdrüsen. Bei Schwitzen bei geringster Anstrengung ist die Lunge wahrscheinlich erkrankt: wenn die Körpersäfte nicht im Körper richtig verteilt sind, gehen sie verloren.

 

  • Die Lunge beeinflusst die Haut:

Die Lunge spielt eine wichtige Rolle bei den Körpersäften und dem Qi Fluss. Somit hat die Lunge ein großer Einfluss auf Haut und Schweißdrüsen. In der chinesischen Medizin sind Hautkrankheiten ein Zeichen einer Lungendisharmonie. Die TCM bestätigt die im Westen beobachteten Zusammenhänge zwischen Allergien der Haut und der Lunge, etwa zwischen Asthma und Ekzem. 

 

  •  Die Lunge öffnet sich in die Nase:

Der Zustand der Lunge beeinflusst auch die Sauberkeit der Nase und den Geruchssinn. 

 

  •  Die Lunge verbindet uns mit der Außenwelt:

In der TCM ist die Lunge für eine konstruktive Beziehung zu der Welt, in der wir leben, verantwortlich. Das Qi der Lunge dient der physischen und psychischen Trennung des Individuums von seiner Umgebung. Menschen, die eine Lungenschwäche haben, haben Probleme, sich ihren Raum zu nehmen und haben Schwierigkeiten mit Nähe und Distanz. 

  • Traurigkeit / Kummer:

Menschen mit Lungenschwäche haben Angst vor Veränderungen. Sie versinken im Selbstmitleid und kultivieren unbestimmte Trauer und Melancholie bis hin zur Depression. 

Ebenso, ein nicht gelöschter Kummer bewirkt eine Disharmonie in der Lunge und schwächt das Lungen-Qi. Trauer behindern oft das Atmen.

Aus der Psychosomatik, wissen wir, dass Disharmonien und Störungen auf der emotionalen Ebene als Körperlichen Symptome zeigen  und auswirken können. Traurigkeit und Kummer müssen verarbeitet werden.

 

Im Herbst liegt oft etwas Trauriges im Loslassen. Nach dem schönen Spätsommer fällt es uns nicht leicht in die dunklere Jahreszeit zu gehen. Das Leben kommt zur Ruhe. Die Lunge während der Metall-Zeit lädt uns ein, Anhaftung und Kontrolle aufzugeben. Wir lassen uns ganz ins Vertrauen fallen. Wir haben die Möglichkeit was  uns nicht gehört, Unnötiges von uns abfallen zu lassen, wie die Blätter von den Bäumen. Wenn wir etwas loslassen, kann etwas Neuers zu uns kommen.

  •  Die Lunge speichert und beherbergt die Körperseele PO (Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein):

Die Körperseele PO ist fest mit unserem Körper verbunden, bis er nach dem Tod in den Boden versinkt. PO kann nur mit dem Körper existieren. PO nimmt den Weg der Auflösung " Erde zu Erde, Asche zu Asche", anschließend zerfällt das PO wieder zur Erde. Das PO ist der Bereich der physischen, emotionalen und instinktiven Kräfte im Menschen. Diese Kräfte entsprechen eher der animalischen Ebene, da man mit PO reflexhaft reagiert, ohne darüber nachzudenken. PO steht in Verbindung zu Entschlossenheit und einer positiven Lebenseinstellung. PO und Qi sind verbunden: bei einer Qi Schwäche können Teilnahmslosigkeit, Abgeschlagenheit oder Seufzen auftreten. PO braucht ein frei zirkulierendes Qi.

 

  • Lunge gehört zum Element Metall:

Die Ideen der TCM basieren sich auf der Beobachtung der Natur. Die "5 Wandlungsphasen" oder "die 5 Elemente" ist eine Theorie, die auf die verschiedenen dynamischen Prozesse, Funktionen und Zustände zurück geht, die in der Natur beobachtet wurden. Jedes Element besitzt eine Serie von Eigenschaften. Jedes Element nährt ein anderes und kontrolliert ein weiteres. Metall nährt Wasser und kontrolliert Holz (Sitzt der Gallenblase / Entscheidung). Fehlt die Klarheit im Metall, kann die Galle schwer entscheiden.

Der weiße Tiger ist das Symbol für das Element Metall.

 

Element:

Farbe:

Geschmack:

Yin Speicherorgan (Zang):

Yang Hohlorgan (Fu):

Öffnung:

Gewebe:

Emotion:

Stimme:

Tageszeit:

Jahreszeit:

Klima:

Geruch:

Körperreaktion:

Vorzüge:

Nachteile:

Harmonie des Element:

Metall

weiß

scharf, pikant

Lunge

Dickdarm

Nase

Haut

Kummer / Traurigkeit

Weinen

Abend

Herbst

Trockenheit

verwesend

Zittern

strukturiert

pedantisch

Aufrichtigkeit und Gerechtigkeitssinn


  • Der Metallmensch ist Perfektionist: er liebt Regeln und Rituale. Metallmenschen sind stur dafür gewissenhaft und ehrlich.  Sie sind sehr methodisch und man kann sich auf sie verlassen. Sie mögen keine Unordnung, Spontaneität und zu viel Körperliche Nähe (sie brauchen "Luft"). 

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